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Essstörungen

Was ist eine Essstörung?

Nicht jedes gestörte Essverhalten ist eine Krankheit. Häufig ist es der Versuch, durch mehr oder weniger strenge Diäten die gewünschte Figur zu bekommen. Diese Versuche können allerdings in ein dauerhaft krankhaftes Essverhalten übergehen. Bei einer Essstörung nimmt Essen über die Nahrungsaufnahme und den Genuss hinaus eine große Bedeutung ein. Das Essen/Nicht Essen sowie das Körpergewicht werden zum Maßstab für den eigenen Selbstwert. Das Selbstwertgefühl hängt extrem vom Gewicht und der Figur ab.

Weitere Infos zum Thema Essstörung und den Umgang damit gibt es bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Form von kostenlosen Broschüren, Flyern und Erklärungsvideos.

Welche Formen gibt es?

Am häufigsten vorkommende Essstörungen:

  • Magersucht "Anorexia Nervosa auch Anorexie"

  • Ess-Brech-Sucht "Bulimie"

  • Ess-Sucht "Binge Eating"

Wie häufig tritt eine Essstörung auf?

Die Wahrscheinlichkeit, einmal im Leben an einer Essstörung zu erkranken, liegt für Anorexie bei weniger als 1%, bei Bulimie bei 1-2% und bei Binge-Eating Störungen bei 2%. Essstörungen sind über das ganze Leben betrachtet eher seltene psychische Störungen.

Für Anorexie findet sich die höchste Anzahl an Neuerkrankungen pro 100.000 Menschen in der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen. Ungefähr 40% aller Neuerkrankungen kommen in dieser Altersphase vor.

Bei der Anorexie tritt die höchste Sterblichkeitsrate aller psychischen Störungen auf. Bei Erwachsenen liegt sie bei 10 % aller stationär aufgenommenen Patientinnen und Patienten, bei Kindern und Jugendlichen bei 5-6 %.

Daher ist es wichtig, im Jugendalter so früh wie möglich Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen, sodass eine Essstörung sich nicht weiterentwickeln kann.

Woran erkenne ich eine Essstörung?

Anorexie

  • starker Gewichtsverlust oder anhaltendes Untergewicht: Das Körpergewicht liegt mindestens 15% unter dem Normalgewicht. Dies entspricht einem Body-Mass-Index (BMI) von 17,5 oder weniger.

  • Gewichtsverlust wird selbst herbeigeführt durch:

    • Einschränkung der Nahrungsaufnahme: Magersüchtige essen wenig, zählen Kalorien, halten sich an Listen mit erlaubten und verbotenen, meist kalorienreichen Nahrungsmitteln.

    • Hyperaktivität wie z. B. exzessive Bewegung, übermäßig viel Sport

  • gestörte Wahrnehmung der eigenen Figur/des eigenen Gewichts: Magersüchtige sind oft sehr dünn, empfinden sie sich aber als dick und unförmig.

  • Ausbleiben der Monatsregel bei Frauen, Libido- bzw. Potenzverlust bei Männern

Bulimie

  • wiederholte Essanfälle

    Betroffene nehmen große Nahrungsmengen innerhalb kurzer Zeit zu sich. Sie haben das Gefühl, nicht mehr mit dem Essen aufhören zu können und ihr Essverhalten nicht kontrollieren zu können.

  • andauernde Beschäftigung mit dem Essen („Gier”, „Craving”)

  • drastische Gegenmaßnahmen gegen eine mögliche Gewichtszunahme: Erbrechen, exzessiver Sport, Fasten, Missbrauch von Abführmitteln, Appetitzüglern und Entwässerungstabletten

  • gestörte Wahrnehmung der eigenen Figur/des eigenen Gewichts

  • häufig normalgewichtig

Binge Eating

  • wiederholte Essanfälle/„Fressattacken“

  • schnelles Essen (Hineinschlingen), Essen bis zu einem unangenehmen Völlegefühl,

  • Gefühl des Kontrollverlustes

  • Ekel- und Schuldgefühle

  • häufig übergewichtig

Welche Folgen haben Essstörungen?

Anorexie

  • Absinken von Stoffwechsel, Blutdruck, Herzfrequenz und Körpertemperatur (Müdigkeit, Frieren, Verdauungsstörungen)

  • trockene Haut, brüchiges Haar, brüchige Nägel

  • Ausbleiben der Periode

  • Anfälligkeit für Entzündungen (häufigste Todesursache)

  • sozialer Rückzug

Bulimie

  • Verletzung der Speiseröhre

  • angegriffenes Zahnfleisch sowie Schädigung des Zahnschmelzes

  • Einrisse in der Speiseröhre

  • Störung des Elektrolythaushaltes

  • Schlaf- und Konzentrationsstörungen

Binge Eating

  • Bluthochdruck

  • Arterienverkalkung

  • Gelenkprobleme,

  • Wirbelsäulenschäden

  • Diabetes mellitus

  • Atem- und Schlafstörungen

Was kann ich tun?

Wenn Sie vermuten, dass Sie oder Ihr Kind an einer Essstörung leiden, sprechen Sie zuerst mit Ihrem Arzt oder Ärztin/Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin darüber. Gegebenenfalls stellt die Praxis eine Überweisung für Fachärztinnen oder Fachärzte oder für Therapeutinnen oder Therapeuten aus.

Hilfe vor Ort erhalten Sie in der Akutpsychiatrie/Kinder- und Jugendpsychiatrie des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen sowie bei weiteren Therapeutinnen und Therapeuten für Erwachsenen- oder Kinder- und Jugendpsychotherapie.

In diesem Flyer finden Sie Informationen, Beratungsstellen, ambulante Gesprächsgruppen, Vermittlung an therapeutische Einrichtungen.

Wer Interesse hat und/oder weitere Informationen benötigt, kann sich in Trier bei der SEKIS Trier melden. Für Eltern und Angehörige gibt es dort einen Gesprächskreis für betroffene Eltern und Angehörige von Menschen mit Essstörungen.

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