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Für gesunde Kinderfüße - die passenden Schuhe

Ein Leben lang gesunde Füße – um das zu erreichen, muss man von Anfang an bereits im Kleinkindalter auf einen guten Umgang mit den Kinderfüßen achten. Eine kräftige Fußmuskulatur, ein starkes Fußgewölbe und freie Beweglichkeit sind wichtige Voraussetzungen für gesunde Füße. Nahezu alle Menschen kommen mit gesunden Füßen zur Welt, angeborene Fehlstellungen sind selten. Die meisten Deformationen werden im Laufe des Lebens erworben durch mangelnde Bewegung und eben durch ungeeignete Schuhe. Eltern können früh dagegen steuern, indem sie die Fußgesundheit ihrer Kinder fördern durch Bewegung und die passenden Schuhe.

Ist eine Fehlstellung vorübergehend oder dauerhaft? Je früher ärztlicher Rat gesucht wird, desto besser. Viele Fehlstellungen lassen sich bei Kleinkindern gut behandeln und meist reichen physiotherapeutische und orthopädietechnische Maßnahmen aus.

Kinderfüße unterscheiden sich von Erwachsenenfüßen

Genauso wie die Füße von Erwachsenen, haben auch Kinderfüße 28 Knochen, 31 Gelenke, sowie Muskeln, Sehnen und Bänder. Doch die Knochenstruktur bei Säuglingen und Kleinkindern ist noch weich und flexibel, die Knochen eher noch knorpelig. Im Alter mit dem Schulbeginn verfestigen sich Muskulatur, Bänder und Sehnen und der zuvor noch rundliche Kinderfuß nimmt die Proportionen eines Erwachsenenfußes an.

Während Kinderfüße zum Lebensbeginn schnell wachsen, verlangsamt sich das Wachstum schon ungefähr ab dem 2. Lebensjahr und ist zwischen dem 12. und 15. Lebensjahr abgeschlossen.

Wie entstehen Fußfehlstellungen?

Die falschen Kinderschuhe können schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Normalerweise kommen Kinder mit gesunden Füßen zur Welt. Aber nur noch 40 Prozent aller Kinder haben gesunde Füße, wenn sie Erwachsene sind. Während leichte Fehlstellungen kaum gesundheitliche Einschränkungen verursachen, können bei stärkerer Ausprägung Bewegungsbeschwerden oder Gehstörungen auftreten. Veränderte Zehenstellungen, Gelenkentzündungen, verkürzte Muskulatur sowie Probleme des Haltungsapparates sind nur einige der krankhaften Veränderungen.  Vor allem Bewegungsmangel, Übergewicht und ungeeignete Schuhe in der Kindheit können hier Ursachen sein. Nur durch ausreichend und unterschiedliche Formen der Bewegung kann eine starke Muskulatur aufgebaut werden, die dann die Skelettstruktur unterstützt. Übergewicht ist für das gesamte Skelett belastend und insbesondere für das Fußskelett, das dann das komplette Körpergewicht tragen muss. Und zu kleine oder unpassende Schuhe schädigen den Kinderfuß, weil er noch formbar ist.

X-Beine, nach innen geknickte Füße, Stolpern über den großen Zeh - das alles ist je nach Entwicklungsphase normal.  Im Zweifelsfall sollte man mit seinem Kind einen Kinderorthopäden aufsuchen. Einlagenversorgung ist in den wenigsten Fällen notwendig und sollte immer mit begleitender Fußgymnastik und unter regelmäßiger Kontrolle erfolgen.

Gesunde Füße von Anfang an

Um ein Leben lang auf gesunden Füßen unterwegs zu sein, können Eltern schon ab dem Säuglingsalter auf die altersgerechte Entwicklung der Kinderfüße achten und einige Maßnahmen zur Förderung der Fußgesundheit in Blick behalten.

So brauchen Säuglinge noch keine Schuhe, Söckchen sorgen für die Wärme. Bei den ersten Steh- und Laufversuchen eignen sich Socken mit Gumminoppen. Die verhindern ein Ausrutschen, bieten aber den Kontakt zum Untergrund. In den weichen Socken hat der Fuß genügend Spielraum, die Zehen können sich bewegen und Bodenunebenheiten erspüren. Denn durch den Bodenkontakt erhält die Muskulatur Reize und kann sich so aufbauen und stärken.

Zum Laufen lernen braucht das Kind noch keine festen Schuhe. Vielmehr ist es gut, wenn die Füße lernen, sich sicher in den Boden einzuarbeiten, und die Zehen sich bewegen und krümmen, um Halt zu finden. Wenn das Kind dann sicher draußen laufen kann, sollten Schuhe weich sein, dennoch Halt geben und eine flache Sohle haben. Studien zufolge werden oft zu kleine Schuhe gekauft, die die Füße einquetschen und die Knochenstellung nachhaltig schädigen können.

Spielerisch die Füße zu trainieren, stärkt und kräftigt und beugt auch Fehlstellungen vor. Zusammen mit dem Kind kann man auf Zehenspitzen durch die Wohnung balancieren und den Weg zurück auf den Hacken gehen. Ein lustiger Wettkampf kann entstehen. Oder wer kann besser auf den Fußinnenkannten und -außenkanten laufen? Man kann auf einem am Boden liegenden Seil balancieren oder Zehengreifspiele machen, bei denen man Tücher oder Steine aufheben muss. Auch Eltern und Großeltern können sich dabei beweisen, denn Barfußlaufen ist in jedem Lebensalter gut für ein gesundes Fußskelett. Der Fuß muss mehr arbeiten, die Muskulatur wird mehr beansprucht, die Sensorik geschärft, wenn der Fuß nicht von einem Schuh umschlossen wird, sondern in alle Richtungen Bewegungsfreihit hat und Kraft aufwenden muss.

Tipps zum Kauf von Kinderschuhen

Rutschen auf dem Boden, Platschen durch Pfützen, Klettern auf Gerüsten, Springen oder Fußballspielen – Kinderschuhe müssen viel aushalten. Um so wichtiger ist es, dass sie richtig passen, allen Anforderungen gerecht werden und vor allem die Fußgesundheit des Kinderfußes unterstützen. Deshalb gilt es beim Schuhkauf auf einiges zu achten.

Auch wenn Ihr Kind natürlich gewisse Vorlieben für ein Schuhmodell mit Leuchtelementen oder Glitzersteinen haben wird, sollten Sie dennoch einige Punkte bei der Auswahl beachten. Zu Hause kann man schon vor dem Gang ins Schuhgeschäft eine Schablone des Fußes machen. Dazu auf einer Pappe den Fußumriss nachzeichnen und ausschneiden. Die Schablone sollte leicht in den Schuh zu schieben sein, ohne Drücken und Quetschen. Viele Schuhgeschäfte mit einer Kinderabteilung stellen ein Messgerät zur Verfügung. Hier lässt sich nicht nur die Fußlänge messen, sondern auch ermitteln, ob der Fuß eher schmal oder breit gebaut ist. Auch dieser Wert ist wichtig für die Auswahl des passenden Models. Fragen Sie auch beim Personal, ob Sie richtig gemessen haben oder lassen Sie sich dabei unterstützen. Nach diesen Daten sollte das Modell ausgesucht werden. Verlassen Sie sich nicht auf die Herstellerangaben, denn diese können variieren. Vorne sollte im Schuh noch mindestens eine Daumenbreite Platz sein, um genügend Raum zum Abrollen der Zehen zu haben.  Auch wenn Ihr Kind sagt, dass der Schuh passt, ist das nur bedingt hilfreich, denn zum einen lockt der schöne neue Schuh, zum anderen können Kinder selbst noch nicht ausreichend beurteilen, ob der Schuh passt, denn ihr Nervensystem ist noch nicht voll entwickelt.

Ein Schuh kann sehr schnell wieder zu klein sein, denn Kinderfüße können sehr schnell wachsen. So kann auch mal eine Größe komplett übersprungen werden. Prüfen Sie daher regelmäßig, ob die Schuhe noch groß genug sind.

Die Sohlen von Kinderschuhen sollten rutschfest sein und ohne Absätze, da diese den Vorderfuß belasten und zu dauerhaften Schädigungen führen können. Weiches Oberleder oder atmungsaktives Material bevorzugen. Die Kanten sollen weich gepolstert sein, die Schuhspitze eher rundlich als zu spitz, das würde die Zehen einquetschen. Die Schuhe sollten möglichst leicht sein, denn zu schwere Schuhe belasten Gelenke und die Wirbelsäule. Gesunde Kinderfüße brauchen keine Polster und kein Fußbett. Die Fußmuskeln wollen trainiert, nicht gestützt werden. Mit Schnürsenkeln, Klettverschlüssen oder Schnallen kann die Weite des Schuhs angepasst werden und so für den nötigen Halt sorgen. Vorsicht bei Second-Hand-Schuhen. Diese nur in Erwägung ziehen, wenn sie neuwertig oder ungetragen sind, denn bereits getragene Schuhe, haben die Laufeigenheiten des Vorbesitzers übernommen mit schief gelaufenen Sohlen oder ausgebeultem Material.

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text und Redaktion: Andrea Sudiana, Mail asudiana@lzg-rlp.de

 

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Weiterführende Links zum Thema:

https://kinderfuesse.com/wp-content/uploads/2020/09/Elternfolder.pdf

Weitere Informationen zum Kauf von Kinderschuhen

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