Einnässen
Was bedeutet Einnässen?
Einnässen im Kindesalter ist ein unwillkürlicher Urinverlust und wird allgemein als Harninkontinenz bezeichnet. In Übereinstimmung mit der Weltgesundheitsorganisation sprechen die Fachgesellschaften erst dann von „Einnässen“ (Harninkontinenz), wenn das Kind den fünften Geburtstag gefeiert hat.
Mit drei bis vier Jahren können viele, aber längst nicht alle Kinder ihre Blase bewusst kontrollieren. Sie haben gelernt, einen Vorgang, der unwillkürlich abläuft, willentlich zu steuern. Sie können die Entleerung der Blase hinauszögern oder in Gang setzen, unabhängig von Harndrang oder Blasenfüllung. Dieser Prozess braucht Zeit und Geduld.
Kinder, die einnässen, sind organisch fast immer gesund. Aber die Reifung und Entwicklung der Blasenkontrolle ist bei ihnen noch nicht abgeschlossen. Sie nässen sich daher unwillkürlich ein.
Quelle: Informationen zum Thema Einnässen für Kinder, Jugendliche und Eltern
Hier erfahren Sie, wie Sie Ihrem Kind dabei helfen können und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Welche Formen des Einnässens gibt es?
Es gibt zwei Hauptformen:
Einnässen im Schlaf: Enuresis nocturna
Einnässen tagsüber: funktionelle Harninkontinenz
Weitere Informationen zu Unterformen erhalten Sie in dieser Broschüre.
Wie häufig tritt das Einnässen auf?
Einnässen im Schlaf
Untersuchungen zeigen, dass Jungen in der Nacht häufiger einnässen als Mädchen. Etwa 10% der siebenjährigen Kinder nässen nachts ein, im Alter von zehn Jahren sind es noch etwa 5%. Somit werden 15% der Kinder mit jedem Jahr, in dem sie älter werden, spontan trocken.
Einnässen am Tage
Im Vergleich zum nächtlichen Einnässen kommt Einnässen am Tage seltener vor. Mädchen sind öfter betroffen als Jungen. Etwa 2-3% der 7jährigen Kinder nässen tagsüber noch häufig ein. Auch hier lässt sich eine „Spontanheilung“ mit zunehmendem Lebensalter beobachten.
Woran lässt sich das Einnässen erkennen?
Die Kinder
haben ein geringes Selbstbewusstsein
sind unglücklich
schämen sich
versuchen, das Einnässen zu verheimlichen
vermeiden Aktivitäten mit anderen Kindern
machen sich viele Gedanken über die Ursachen
Die Eltern
machen sich Sorgen
haben Schuldgefühle
sind frustriert
haben Schlafprobleme
Was kann ich tun?
Wenn Sie vermuten, dass Ihr Kind an einer Inkontinenz leidet, sprechen Sie zuerst mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin darüber. Gegebenenfalls stellt die Praxis eine Überweisung für Fachärztinnen oder Fachärzte oder für Therapeutinnen oder Therapeuten aus.
Hilfe vor Ort erhalten Sie bei weiteren Therapeutinnen und Therapeuten für Erwachsenen- oder Kinder- und Jugendpsychotherapie sowie im Zentrum für Sozialpädiatrie und Frühförderung Trier.