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Tod von nahestehenden Angehörigen


Was bedeutet es, den Verlust von nahestehenden Angehörigen zu erleben?

Plötzlich auftretende schwerwiegende Ereignisse überfordern uns Menschen als solches. Die Psyche ist in der Regel auf einen Todesfall nicht vorbereitet. Daraus resultieren unzählige Reaktionen, die zum einen für Angehörige, Freundinnen, Freunde und auch Einsatzkräfte „unnormal“ erscheinen, aber auch selbst den Betroffenen „fremd“ vorkommen.

Dabei ist die Trauerreaktion eine normale emotionale Reaktion auf den Verlust eines nahestehenden Menschen und erstmal keine Erkrankung.

Der Trauerprozess selbst ist eine Art Übergangszustand, zwischen dem Wissen, dass ein geliebter Mensch gestorben ist, und der Akzeptanz dieses Verlustes.

Auf dieser Seite erhalten Sie weitere Informationen.


Wie sieht ein Trauerprozess aus?

Viele Menschen durchleben verschiedene Trauerphasen. Dennoch verläuft jeder Trauerprozess bei jedem Menschen verschieden und individuell ab.

Der Trauerprozess besteht meistens aus folgenden Phasen:

  1. Nicht-Wahrhaben-Wollen und Betäubt sein

  2. Zorn und Ärger gegenüber z. B. sich selbst, der verstorbenen Person, dem medizinischem Personal

  3. Verhandeln, um den sterbenden Menschen am Leben zu halten oder den verstorbenen Menschen ins Leben zurückzuholen. Es kommt vor, dass Trauernde darum beten, dass die verstorbene Person nicht wirklich gestorben ist und darum bitten, sie möge zu ihnen zurückkommen. Auch wenn dies irreal ist.

  4. Depression verbunden mit Gefühlen der Hoffnungslosigkeit, Sinnlosigkeit und Verzweiflung

  5. Zustimmung/Akzeptanz

Diese laufen jedoch meistens nicht chronologisch ab, sondern wechseln sich gegenseitig ab. Auch wird nicht jede Phase vom jedem Menschen durchlebt.


Woran erkenne ich einen Trauerprozess?

Trauer zeigt sich in unterschiedlichen Reaktionen:

Gefühle

  • Depression, Verzweiflung, Niedergeschlagenheit, Schmerz, Einsamkeit

  • Angst

  • Schuldgefühle, Selbstvorwürfe, Selbstbeschuldigungen

  • Sehnsucht

  • Schock und Taubheit, Gefühl der Unwirklichkeit

Gedanken

  • beherrschende Gedanken an den verstorbenen Menschen, Grübeln

  • Gefühl der Anwesenheit der verstorbenen Person

  • Verdrängung, Verleugnung

  • Suizidgedanken

  • Gedächtnis- und Konzentrationsschwierigkeiten

Verhalten

  • Ruhelosigkeit

  • Müdigkeit

  • Überaktivität

  • Weinen

  • sozialer Rückzug

Körperliche Reaktionen

  • Appetitverlust

  • Schlafstörungen

  • Erschöpfung, Schlappheit

  • somatische Beschwerden wie z. B. Schmerzen


Welche Folgen kann der Trauerprozess haben?

Der Trauerprozess kann durch verschiedene Faktoren in eine dauerhafte Trauerreaktion eine sogenannte "anhaltende Trauerstörung" übergehen, die durch das Steckenbleiben im Trauerprozess gekennzeichnet ist. Diese unterscheidet sich von der normalen Trauer sowohl durch die Intensität als auch die Qualität und Dauer der Trauersymptome. Dadurch kommt es langfristig zu Einschränkungen in verschiedenen Lebensbereichen.

Um einen anhaltenden Verlauf zu verhindern, ist es sehr hilfreich, sich an bestehende Unterstützungsangebote für Trauernde zu wenden.


Was kann ich tun?

Wenn Sie sehr traurig sind und sich akut belastet fühlen, können Sie sich an das Krisentelefon Trier (0651 718-4545) oder an die Akutpsychiatrie/Kinder- und Jugendpsychiatrie des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen wenden.

Hilfe vor Ort erhalten Sie beim Netzwerk "Trauer in Trier." Trauer in Trier ist ein Netzwerk aus verschiedenen Institutionen und Einzelpersonen, die Trauernde begleiten. Sie präsentieren ihr Hilfsangebot für Erwachsene, Kinder und Jugendliche in diesem Portal. Einen Überblick über die Angebote dieses Netzwerks bietet dieser Flyer.

Hilfe vor Ort erhalten Sie außerdem bei weiteren Therapeutinnen und Therapeuten für Erwachsenen- oder Kinder- und Jugendpsychotherapie, Informations- und Beratungsstellen sowie Selbsthilfe und Unterstützungsangeboten.

Weitere Infos und Anlaufstellen finden Sie auch auf dem Familienportal des Bundesfamilienministeriums.

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