App Logo

Traumatische Erfahrung

Was ist eine traumatische Erfahrung?

Eine traumatische Erfahrung ist, wenn Sie etwas unfassbar Schreckliches erlebt haben. Die Seele reagiert dann anders als unter normalen Umständen. Daraus können starke Reaktionen von Körper, Verstand und Gefühlen entstehen. Das bedeutet nicht, dass Sie verrückt geworden sind. Es sind normale Reaktionen auf ein unnormales Ereignis. Halten die Stressreaktionen über Monate an, können anhaltende Traumafolgestörungen auftreten, wie z. B. die Posttraumatische Belastungsstörung (kurz: PtBS).

Mehr Informationen finden Sie im Leitfaden und auf der Website des Psychotraumanetzwerks Trier.

Weitere Infos bietet der Erklärfilm "Posttraumatische Belastungsstörungen verstehen - und was zu tun ist in 10 Minuten". Das Video ist in verschiedenen Sprachen verfügbar, unter anderem auf Ukrainisch oder Arabisch.

Welche Ereignisse wirken traumatisierend?

Der Begriff Trauma stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Verletzung", in diesem Fall eine seelische Verletzung. Dem Trauma geht ein extrem belastendes persönliches Erlebnis voraus, z. B. politische Verfolgung, Folter, Krieg, Naturkatastrophen, Unfälle, schwerwiegende Erkrankung, Vernachlässigung, Kindesmisshandlung oder extreme Not. Diese traumatischen Ereignisse lösen häufig starke Stressreaktionen aus, die aber als normal anzusehen sind.

Solche Reaktionen können auch bei Menschen auftreten, die zusehen mussten, wie andere Personen verletzt, ernsthaft bedroht oder getötet wurden.

Wie häufig tritt eine Posttraumatische Belastungsstörung auf?

Zwei bis drei von 100 Menschen leiden im Laufe eines Jahres unter einer PtBS. Geflüchtete Menschen sind häufiger von PtBS betroffen, da sie traumatische Ereignisse erlebt haben. 20 von 100 Geflüchteten leiden in ihrem Leben unter einer PtBS.

Woran erkenne ich eine traumatische Belastungsreaktion?

Die Reaktion von Menschen auf traumatische Ereignisse hängt von vielen Faktoren ab, unter anderem von der Art und Stärke des Erlebnisses, von der Situation des Geschehens und von den persönlichen Bewältigungsstrategien, über die die Betroffenen zu jenem Zeitpunkt verfügen.

Mögliche Symptome:

  • Albträume

  • Ein- und Durchschlafstörungen

  • ständige Gedanken und Rückerinnerungen an die traumatischen Erlebnisse

  • quälendes Erinnern, „als ob es jetzt passiert“

  • Versuche, das Erlebte zu vergessen oder zu ignorieren

  • Bedürfnis, sich von anderen Menschen zurückzuziehen

  • Konzentrations- und Gedächtnisstörungen

  • Gefühle von Betäubtsein, als hätte das Erlebte dem traumatisierten Menschen nichts ausgemacht

  • Gefühle von Leere und Hoffnungslosigkeit

  • Nervosität, Reizbarkeit, ungewollte aggressive Impulse

  • ständig erhöhte Wachsamkeit, Grundgefühl von Angst, übertriebene Schreckreaktionen

  • vielfältige körperliche Beschwerden und Schmerzzustände

  • Scham- und Schuldgefühle

  • sich aufdrängende lebensmüde Gedanken

  • Angst, verrückt zu werden


Welche Folgen haben traumatische Ereignisse?

Oft lassen die eigenen Selbstheilungskräfte akute Belastungsreaktionen abklingen (ca. ein Monat nach dem Ereignis). Betroffene Menschen können das Erlebte zurücklassen, ohne dass es ihr weiteres Leben bedeutend beeinträchtigt. Wirken jedoch mehrere belastende Faktoren zusammen, kann neben Angststörung und Depression eine Posttraumatische Belastungsstörung (PtBS) auftreten, obwohl das traumatische Ereignis bereits Wochen oder Monate, zum Teil auch Jahre zurückliegt. PtBS gehört zu den bekanntesten Traumafolgestörungen.

Wird eine PtBS nicht durch eine Traumatherapie behandelt, kann sie ernste Folgen für Betroffene und deren Umfeld haben, z. B.:

  • Wiedererleben des traumatischen Ereignisses z. B. in Bildern (Flashback)

  • Vermeidung von allen Erinnerungen, die mit dem traumatischen Ereignis in Verbindung stehen z. B. Gespräche, Orte, Personen

  • negative Gefühle wie z. B. Panik, Angst, Scham, Schuld, Leere

  • Übererregung wie z. B. Wachsamkeit, Schreckhaftigkeit


Was kann ich tun?

Sie können sich medizinischen Rat einholen oder sich an eine Therapeutin oder einen Therapeuten wenden.

Hier finden Sie eine Liste mit Fachleuten für Beratung in Akutsituationen und für die therapeutische Behandlung von traumatischen Erfahrungen.

Zögern Sie nicht, bei Symptomen Hilfe aufzusuchen, da eine frühzeitige Beratung oder Behandlung das Risiko für langanhaltende Symptome reduziert.

Kennen Sie Betroffene, dann finden Sie Informationen zur Unterstützung von Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen.

Einen guten Überblick zu Posttraumatischen Belastungsstörungen bietet auch diese Internetseite des Bundesgesundheitsministeriums.

Ihre Browserversion ist veraltet.

Die Familien.app ist mit veralteten Browsern wie dem Internet Explorer 11 nicht kompatibel. Bitte nutzen Sie um schnell & sicher zu surfen einen modernen Browser wie Firefox, Google Chrome, oder Microsoft Edge.