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Sucht

Was ist eine Sucht?

Sucht ist ein „Zustand periodischer oder chronischer Vergiftung, hervorgerufen durch den wiederholten Gebrauch einer natürlichen oder synthetischen Droge“, so die Definition der Weltgesundheitsorganisation.

Dabei sind diese Kriterien entscheidend:

  • unbezwingbares Verlangen zur Einnahme und Beschaffung des Mittels

  • Tendenz zur Steigerung der Dosis (Toleranzerhöhung)

  • psychische und meist auch physische Abhängigkeit von der Wirkung der Droge

  • Schädlichkeit für den Einzelnen und oder die Gesellschaft

  • Verlust der Kontrolle über das eigene Verhalten

Mehr Infos finden Sie unter dem Suchtportal.


Welche Formen von Sucht gibt es ?

Süchte werden in stoffgebundene und stoffungebundene Süchte eingeteilt.

Bei stoffgebundenen Süchten gibt es eine süchtig machende Substanz, die auf das Gehirn in einer bestimmten Art und Weise einwirkt, z. B. beruhigend oder stimulierend. Substanzen, die eine Abhängigkeit verursachen können, sind Alkohol, Nikotin, Drogen und/oder Medikamente.

Bei stoffungebundenen Süchten handelt es sich um Verhaltensweisen, die zwanghaft ausgeführt werden. Es entstehen im Gehirn dabei ähnliche Belohnungseffekte wie bei der Einnahme von stoffgebundenen Drogen. Zu den stoffungebundenen Süchten gehören z. B. Spielsucht, Kaufsucht, Sexsucht oder Mediensucht.

Auf dieser Seite gibt es kostenloses Infomaterial zu den verschiedenen Suchtformen, z. B. zur Alkoholabhängigkeit, Tabakabhängigkeit, Drogensucht oder pathologischem Glücksspiel.

Wie häufig tritt Sucht auf?

Zu den häufigsten Suchtformen zählt die Nikotin- und Alkoholsucht sowohl bei Erwachsenen als auch bei Jugendlichen.

Bei Erwachsenen ist ca. jede 5. Person in ihrem Leben mindestens einmal süchtig nach Tabak.

Insbesondere bei Männern ist die Alkoholsucht eine der häufigsten psychischen Erkrankungen überhaupt. Ca. jeder 6. Mann ist mindestens einmal in seinem Leben abhängig von Alkohol. Bei Frauen betrifft dies ca. jede 33. Frau.

Auch bei Kindern und Jugendlichen ist die Sucht eine der häufigen psychischen Erkrankungen. Etwa 5 bis 6 % der psychischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen stehen im Zusammenhang mit dem Konsum von illegalen Drogen, wie z. B. Ecstasy. Die Zahl steigt auf 15 bis 18 %, wenn psychische Störungen aufgrund von Alkoholsucht hinzugerechnet werden.


Woran erkenne ich eine Sucht?

Diese Anhaltspunkte gelten sowohl für Sie als auch für Kinder und Jugendliche.

  • Wenn genug nicht mehr genug ist.

    • Betrachten Sie Ihren langfristigen Konsum: Hat früher z. B. weniger Alkohol , eine geringere Menge an Zigaretten, weniger Zeit vor dem Computer gereicht, um bei Ihnen für den Kick zu sorgen?

  • Freundinnen oder Freunde fragen kritisch nach.

    • Haben Ihr Partner oder Ihre Partnerin, Verwandte oder Lehrkräfte Sie auf Ihren Konsum schon einmal besorgt angesprochen?

  • Sie verlieren die Kontrolle.

    • Kam es Ihnen schon einmal so vor, als ob Sie nicht mehr selber darüber entscheiden konnten, ob und in welcher Menge Sie etwas konsumieren, sondern dass Sie es einfach tun mussten?

  • Schuldgefühle kommen auf.

    • Verstecken Sie manchmal Ihren Konsum vor anderen, weil er Ihnen peinlich ist?

  • Sie konsumieren Drogen am falschen Ort

    • Beispielsweise: Trinken Sie nicht nur mit Kumpels in der Kneipe, sondern oft alleine zu Hause und manchmal auch im Büro?

  • Ihnen fehlt etwas ohne Stoff.

    • Haben Sie sich schon mal körperlich unwohl, nervös oder depressiv gefühlt, weil Sie länger ohne Alkohol, Drogen oder Glücksspiel auskommen mussten?

  • Verpflichtungen werden egal.

    • Waren Ihnen schon einmal Aufgaben in Beruf oder Schule oder private Verabredungen egal, weil Sie rascher an dieses Glücksgefühl kommen wollten?

  • Der ganze Körper spürt die Folgen.

    • Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass Sie träger im Denken werden, Sie Ihrer Wahrnehmung nicht mehr trauen konnten und Sie sich in manchen Situationen nicht mehr angemessen verhalten?

  • Sie ignorieren eigene Zweifel.

    • Haben Sie schon einmal aus Spaß einen Selbsttest über die Frage gemacht, ob Sie süchtig sind und dabei ignoriert, dass er bedenklich ausfiel?

Quelle: https://www.uni-regensburg.de/universitaet/arbeitskreis-sucht/was-ist-sucht-/index.html


Was kann ich tun?

Wenn Sie vermuten, dass Sie oder Ihr Kind an einer Sucht leiden, sprechen Sie zuerst mit Ihrem Arzt oder Ärztin, Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin darüber. Gegebenenfalls stellt die Praxis eine Überweisung für Fachärztinnen oder Fachärzte oder für Therapeutinnen oder Therapeuten aus.

Ambulante Hilfe vor Ort erhalten Sie bei Therapeutinnen und Therapeuten für Erwachsenen- oder Kinder- und Jugendpsychotherapie.

Auch bei lokalen Beratungsstellen erhalten Sie professionelle Unterstützung:

Stationäre Hilfe vor Ort erhalten Sie in der Akutpsychiatrie/Kinder- und Jugendpsychiatrie des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen.

Nähere Infos zur Suchtprävention bei Kindern und Jugendlichen bietet Ihnen dieser Artikel.

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