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Autismus

Was ist Autismus?

Bei Autismus handelt es sich um eine Entwicklungsstörung im Gehirn. Betroffene Menschen haben Schwierigkeiten, Informationen und Wahrnehmungen zu verarbeiten.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite des Vereins Autismus Deutschland e. V.

Für betroffene Eltern hat der Verein einen Elternratgeber zusammengestellt.


Welche Formen von Autismus gibt es?

Autismus ist eine Störung, die sich auf verschiedene Arten äußert. Daher wurden bisher als Formen der frühkindliche Autismus, das Asperger-Syndrom, der atypische Autismus und andere unterschieden. Zunehmend gelangte die Wissenschaft aber zu der Erkenntnis, dass eine genaue Abgrenzung dieser Formen nicht möglich ist, dass es große Überschneidungen zwischen den individuellen Ausprägungen des Autismus gibt und auch vermehrt leichtere Formen diagnostiziert werden.


Daher wird heute der Begriff „Autismus-Spektrum-Störung“ (ASS) als Oberbegriff für das gesamte Spektrum autistischer Störungen häufig verwendet, so in der seit 2022 international gültigen ICD 11 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme). "Spektrum" bezieht sich dabei auf die unterschiedlichen Ausprägungen und den Schweregrad der Beeinträchtigungen.


Wie häufig tritt Autismus auf?

Werden alle Autismus-Spektrum-Störungen zusammengenommen, so zählen etwa sechs bis sieben von 1.000 Menschen mit diagnostiziertem Autismus dazu. Jungen bzw. Männer sind häufiger autistisch als Mädchen bzw. Frauen.

Daneben gibt es auch Menschen mit nicht-diagnostiziertem und/oder nicht behandlungsbedürftigem Autismus. Das heißt, eine Diagnose und/oder Unterstützung im Umgang mit Autismus zu bekommen, ist nicht notwendig, sondern hängt von der betroffenen Person (und deren Familien) ab.


Woran erkenne ich Autismus (ASS)?

Die ASS ist durch eine Vielzahl von Symptomen in folgenden Bereich gekennzeichnet:

  • im Umgang mit anderen Menschen

  • in der Kommunikation

  • im wiederholenden und stereotypen Verhalten

Die soziale Interaktion von Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung ist geprägt durch 

  • Schwierigkeiten, altersgemäße Beziehungen und Spielverhalten zu Gleichaltrigen aufzubauen,

  • geringerem oder fehlendem Einsatz non-verbaler Verhaltensweisen zur Steuerung von Sozialkontakten (wie Blickkontakt, Mimik, Gestik)

  • Schwierigkeiten, die Emotionalität bei der Kontaktaufnahme mit Anderen zu berücksichtigen,

  • geringer ausgeprägte Neigung, Freude, Interessen etc. mit anderen Personen zu teilen (vgl. WHO, 2015).     

 Die Kommunikation ist geprägt von 

  • Auffälligkeiten in der sprachlichen Entwicklung,

  • Schwierigkeiten, mit anderen Personen in einen wechselseitigen kommunikativen Austausch zu treten,                

  • der Neigung zu stereotypem, zu Wiederholungen neigendem Sprachgebrauch oder dem Gebrauch einer individuell typischen Sprache,           

  • seltenem Gebrauch von „So-tun-Als-ob-Spielen“ oder sozialen Imitationsspielen (vgl. WHO, 2015).

 

Das Interessen- und Verhaltensspektrum ist geprägt durch 

  • die intensive Beschäftigung mit begrenzten Interessenbereichen, z. T. auch Beschäftigung mit für Kinder ungewöhnlichen Interessen   

  • die Neigung bestimmte Rituale auszuüben, z. T. in zwanghafter Ausprägung,

  • z. T. die Neigung, bestimmte, oft wiederholende Bewegungen mit den Händen oder dem Körper auszuüben,

  • die Neigung, Spielmaterial in einer ungewohnten Form zu verwenden, dabei z. T. Orientierung an bestimmten Details der Spielgegenstände (vgl. WHO, 2015).  

Quelle: https://autismus-institut-luebeck.de/


Was kann ich tun?

Wenn Sie bei Ihrem Kind oder einer Person in Ihrem Umfeld Anzeichen von Autismus bemerken, ist es hilfreich, frühzeitig aktiv zu werden.

Eine professionelle Diagnose durch Fachleute wie Kinder- und Jugendpsychiaterinnen oder -psychiater, Psychologinnen oder Psychologen oder Kinderärztinnen und Kinderärzte kann Klarheit schaffen. Es ist ratsam, Informationen über Autismus einzuholen, Selbsthilfegruppen aufzusuchen und sich mit anderen betroffenen Familien auszutauschen.

Frühförderung und gezielte Therapien können dabei helfen, die Entwicklung und den Umgang mit den Herausforderungen des Autismus-Spektrums zu unterstützen.

Diagnostische und/oder therapeutische Hilfe vor Ort erhalten Sie bei folgenden Einrichtungen:

Wenn Sie sich Sorgen um die Entwicklung Ihres Kindes machen und nicht wissen, wie Sie Ihre Beobachtungen einschätzen sollen, können Sie sich in einem vertraulichen und unverbindlichen Beratungsgespräch im Sozialpädiatrischen Zentrum Trier austauschen.

Eine weitere Anlaufstelle in Trier ist der Verein Autismus Trier e. V. Der Eltern- und Selbsthilfeverein betreibt eine Beratungsstelle, unterstützt Selbsthilfegruppen autistischer Menschen und ihrer Angehörigen und bietet nach Möglichkeit immer wieder verschiedene Freizeitprojekte an. Der Verein Autismus Trier e. V. ist einziger Gesellschafter der Autismus Trier-Therapie gGmbH, die an drei Standorten therapeutische Betreuung anbietet. Ihre Tochtergesellschaft Autismus Trier-unterstützende Dienste gGmbH kümmert sich um die Themenfelder Wohnen und Arbeiten. Sie unterstützt Menschen mit Autismus dabei, in passgenaue Arbeitsverhältnisse auf den ersten Arbeitsmarkt zu kommen oder eine passende Wohnform zu finden.

Autistische Studierende an der Universität Trier, wie alle anderen Studierenden mit Beeinträchtigung auch, finden Infos und Hilfe in der Zentralen Studienberatung: https://www.uni-trier.de/studium/zielgruppen/uni-trier-barrierefrei/studieren-mit-beeintraechtigung


Hilfreiche Infos unter diesem Link:
https://www.baer.bayern.de/fragen-probleme/krankheiten-beeintraechtigungen/autismus/#sec3


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